Extertal - Bösingfeld, höchster Punkt - 11 km

Wie auf einem alten Waschbrett reihen sich die Buckel im Lipper Land und grenzen die kleinen Niederungen ein. Das Extertal südlich von Rinteln gehört dazu. Wer hier wandert, muss zwar keine großen Steigungen überwinden. Aber es geht mitunter schon tüchtig auf und ab. Den höchsten Punkt des Extertals markiert sogar ein Turm - auf der Hohen Asch, 371 Meter über dem Meeresspiegel.
Ganz in der Nähe liegt Bösingleld. Der Hauptort des Extertals ist ideal als Start- und Zielpunkt. Eine Rundwanderung von elf gut markierten Kilometern verschafft einen ersten Eindruck dieser reizvollen Gegend. Dass das Wegenetz mustergültig mit Hinweisen versehen ist, verdanken Ausflügler dem emsigen Heimat- und Verkehrsverein. Und so geht es vom leicht zu findenden Kreisel in der Ortsmitte mit dem Zeichen X 9 anfangs durch den Hackemackweg und weiter mit der Straßenführung an Sportplatz und Freibad vorbei bergauf. Am Waldrand wird eine winzige Schutzhütte passiert. Hier muss man sich bei gleicher Markierung links halten.
Schon in der Feldmark lohnt es sich, immer wieder einmal stehen zu bleiben und sich umzuschauen. Zum Glück erfasst die von der Landesvermessung und Geobasisinformation Niedersachsen (LGN) herausgegebene Wanderkarte „Naturpark Weserbergland" noch das bereits zu Nordrhein-Westfalen (NRW) gehörende Gebiet, sodass man schnell einge der umliegenden Erehungen benennen kann. Noch ausführlicher dank eines größeren Maßstabs ist die Karte „Nordilippisches Bergland" des NRW-Landesvermessungsamts. Sie macht vielleicht Appetit auf ein späteres Wiederkommen - zum Beispiel, um auf dem mit einem „E im Kreis" markierten Extertalpfad die ganze Gegend in drei Etappen mit zusammen 54 Kilometern zu umrunden. Wer dazu Näheres wissen möchte, kann sich an die Gemeinde Extertal, Mittelstraße 33, Telefon (0 52 62) 40 21 16, www.extertal.de, wenden.
Unsere Route führt weiter - über den Frevertsberg. Durch die Bäume blinken immer wieder einmal die Häuser von Bösingfeld. Manchmal ist der Weg etwas aufgeweicht. Über die Hochebene ziehen sich die Häuser der kleinen Ortschaft Hummerbruch. Der Weg quert eine kleine Landstraße, passiert das Dorfgemeinschaftshaus und führt dann entlang einer Pferdekoppel. An deren Ende stößt man übrigens auf das "E mi Kreis", das die X- Markierung eine kleine Weile begleitet. Nun darf gerätselt werden: Welche Bedeutung könnte wohl der hiesige Name Streitbuschweg haben?
Mit der Straße geht es nach rechts ein kleines Stück abwärts und dann entlang einer kleinen Schneitelbirkenallee zu einein abseits gelegenen Hol. Hinter dem Haus verläuft die Route ein klein wenig verzwickt; doch man sollte auch auf den typisch lippischen Giebel achten. Ein kleiner Wald wird passiert. Auf freiem Feld rückt dann schon der Turm in den Blick, dem durch einige Windkraftanlagen in der Nähe längst die Schau gestohlen wird. Man muss übrigens nicht einmal die Treppen des etws hässlich anmutenden Bauwerks hinaufsteigen, um die Aussicht zu genießen. Es gibt eine eingefriedete Fläche, auf der gelegentlich gegrillt wird. Manchmal, finden sogar Aufführungen auf einer kleinen Bühne statt. Dann werden hölzerne Sitzgelegenheiten auf die eingelassenen Betonpfosten gelegt.
Das X weist nun in den Wald und vor einem einsamen Gehöft nach links. Nach dem Baumbestand geht es auf einem Wiesenweg hangabwärts und weiter auf einem schmalen Pfad hinter einer Hecke. Später führt ein Waldweg zur nach einem Forstamtsrat benanntn Stollmann-Eiche. Interessanter aber ist die benachbarte Buche, deren Stamm etliche Baumschwämme zugesetzt haben. An den ersten Bösingfelder Häusern muss man sich kurz orientieren: Die X-Markierung führt abwärts und allmählich in den Ort.
Entlang der Mittelstraße und auch in der Südstraße unterhalb der Kirche zeigen sich gelegentlich erneut die typisch lippischen Häusergiebel. Man kann Inschiften studieren und die Ornamente betrachten. Die aufwendige Balkenverzierung verrät etwas vom einstigen Reichtum der Hausbesitzer. Vor der Kirche fällt der Apothekerbrunnen auf, den ein ehemaliger Bundestagsabgeordneter
zur Erinnerung an seine Vorfahren gestiftet hat. Ein Brunnennachbau am Ende der Mittelstraße dient als Denkmal für 18 Bürger, die hier ab 1827 das Wasser förderten. Seither musste das kostbare Nass nicht mehr aus dem Bach geschöpft werden.    (Bernd Althammer)
Mit der Bahn über Hameln nach Rinteln und an Werktagen weiter mit dem Bus; An Wochenenden fährt ein Anrufsammeltaxi. Informationen unter (0 1-8 03) 50 40 30 und www.dersechser.de. Neu ist ein Kombiticket ab Hameln bis ins Extertal. Auskünfte unter Telefon (0 52 62) 40 90 und www.vbe-extertal.de. Mit dem Auto- über A 2 (Abfahrt Bad Elsen-Ost) und B238 nach Bösingfeld. Direkt hinter dem Kreisel in der Ortsmitte befindet sich ein kleiner Parkplatz mit lnfotafelführt abwärts und allmählich in den Ort.